VERBUND: EVANGELISCHE AKADEMIE BAD BOLL | GEMEINDE BAD BOLL | FACHHOCHSCHULE BIELEFELD

gemeinsam weiterkommen
Partner aus Wirtschaft, Gesellschaft und Kommune gestalten die Mobilitätswende vor Ort

Die Gemeinde Bad Boll am Rande der Region Stuttgart ist Standort vieler Unternehmen und Einrichtungen und als Tagungs- und Kurort Ziel zahlreicher Gäste. Das Auto dominiert den Verkehr der Region – auf der Straße wie in den Köpfen. Voraussetzung für umweltfreundliche Befriedigung von Mobilitätsbedürfnissen ist daher nicht nur eine gute Infrastruktur, sondern auch die Auseinandersetzung mit der Frage nach einer nachhaltigen Mobilitätskultur in Bad Boll.

Attraktive ÖPNV-Verbindungen oder ein gutes Radwegenetz allein bewirken noch keine nachhaltige Mobilitätskultur. Deshalb haben sich mehrere Partner in Bad Boll in einen gemeinsamen Lernprozess begeben mit dem Ziel, nachhaltiges Mobilitätsverhalten zu fördern. Handlungsleitend war dabei die Erkenntnis aus der Sozialpsychologie und, dass soziale Normen einen starken Einfluss auf Verhalten haben. Wir sind davon ausgegangen, dass der Diskurs mit Beschäftigten und Bürger:innen zum Thema nachhaltige Mobilität soziale Normen und letztlich auch Mobilitätsverhalten verändern kann.

Diese Idee haben wir über eine Vielzahl von Experimenten, Veranstaltungen und Aktionen umgesetzt. Die begleitende sozialwissenschaftliche Evaluation konnte kleine, aber messbare Veränderungen der öffentlichen Meinung nach einem Jahr Projektlaufzeit nachweisen. Ein Radparkhaus, eine zusätzliche Bushaltestelle und ein Lastenrad haben außerdem die Infrastruktur verbessert und das Projekt sichtbar gemacht. Die Projektpartner planen eine Fortsetzung des Projekts. Konkrete Themen für die Weiterarbeit sind ein gemeinsames Parkraummanagement und die Reaktivierung der Boller Bahn.

„Wir sammeln Erfahrungen und Erkenntnisse zu verallgemeinerbaren und kontextspezifischen Ansatzpunkten, um nachhaltige Mobilitätslösungen zu etablieren. Unser explizites Ziel ist eine Veränderung sozialer Normen auf der Einstellungs- und der Verhaltensebene in Bezug auf Mobilität.“
Carmen Ketterl und Stefan Weiland, Projektleitung