
Kernbotschaften der Bundesinitiative „mobil gewinnt" veröffentlicht
Basierend auf der Wirkungs- und Prozessevaluation des ersten Förderaufrufs im Rahmen des Förderprogramm zum Betrieblichen Mobilitätsmanagement (BMM) des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) sind nun die wichtigsten Erkenntnisse und Kernbotschaften in einem Papier zusammengefasst.
BMM schützt nachweislich das Klima
Das Fazit zeigt, dass ein individuell zugeschnittenes Betriebliches Mobilitätsmanagement das Klima nachweislich schützt. Im Durchschnitt konnte bei der Bundesinitiative „mobil gewinnt" so ein CO2-Minderungspotenzial von 230kg CO2 pro Mitarbeiter:in im Jahr erreicht. Die Corona-Pandemie hat u.a. durch die Einführung von Homeoffice-Angeboten einen verstärkenden Effekt gehabt. Auch spart ein Betriebliches Mobilitätsmanagement Ressourcen z.B. durch die Nutzung eines angepassten Verkehrsmittelangebotes ein und steigert nachweislich die Mitarbeiterzufriedenheit.
Was zählt ist der richtige Instrumentenmix
Für ein erfolgreiches betriebliches Mobilitätsmanagement ist weder der Unternehmenstyp noch die Verkehrsanbindung zum öffentlichen Nahverkehr entscheidend, sondern vielmehr die Förderung alternativer Mobilitätsangebote, wie zum Beispiel das Radfahren und der richtige Instrumentenmix. Ein solcher Instrumentenmix besteht sowohl aus Anreizen für Mobilitätsalternativen, sogenannten Pull-Faktoren, als auch aus klaren Rahmenbedingungen, den Push-Faktoren. Zentral ist aber auch die Digitalisierung, da dadurch das Betriebliche Mobilitätsmanagement bedarfsgerecht und flexibel gestaltet werden kann.
BMM als Change-Management-Prozess
Die Einführung eines BMM steigert zudem zum einen die Bedeutung von strategischen Motiven wie z. B. Fachkräftesicherung, Mitarbeitergesundheit, Standortattraktivität und Imagegewinn sowie Emissionsauflagen und Flächendruck. Zum anderen übernehmen Betriebe und öffentliche Verwaltungen damit zunehmend gesellschaftliche und ökologische Verantwortung. Der Schlüsselfaktor sind hier Kommunikation und ein kontinuierlicher Austausch über geeignete Kommunikationsformate. Am effektivsten gelingt die Veränderung von Mobilitätsroutinen, wenn die Maßnahmen des BMMs konsequent verfolgt und in die Unternehmenskultur verankert werden. Dabei sollte bestehendes Knowhow von Fachleuten und Anbietern stets genutzt werden, um die Lernprozesse zu beschleunigen und um optimale Lösungswege zu finden.
Zusammenarbeit stärkt die Wirkung von BMM
Eine weitere Schlüsselrolle nehmen Kommunen als Initiierende, Koordinierende, Serviceanbietende und als Rahmengestaltende ein. Deswegen ist die Zusammenarbeit zwischen Kommunen und Betrieben im Sinne einer nachhaltigen Verkehrsplanung und eines erfolgreichen BMM unabdingbar. Nur so kann die Verkehrsplanung gezielter auf den Berufsverkehr einwirken und erwünschte Entzerrungs- und Verlagerungseffekte erreicht werden.
Der Blick in die Zukunft zeigt: Damit sich Betriebliches Mobilitätsmanagement flächendeckend etabliert, braucht es mehr Förderung für den Mittelstand, vereinfachte Rahmenbedingung, z. B. bezüglich der steuerrechtlichen Behandlung von Mobilitätslösungen, und mehr Zusammenarbeit zwischen Bundes-, Landes- und Regionalebene. Positivbeispiele wie die Initiative „mobil gewinnt" stellen aber unter Beweis, dass auch mit begrenzten finanziellen Mitteln ein erfolgreiches Mobilitätsmanagement möglich ist. Mithilfe von Kommunikation und Vernetzung kann das gesammelte Wissen dazu verhelfen, andere interessierte Betriebe von der Einführung eines BMMs zu überzeugen.